Die Wiedergeburt Europas
Almut Höfert, Den Feind beschreiben. "Türkengefahr" und europäisches Wissen über das Osmanische Reich 1450-1600 (Frankfurt am Main 2003)
Der Europabegriff des Mittelalters war auf geografische Grenzziehungen bedacht hatte aber keinen Einheitsgedanken zugrunde. Erst durch die drohende Türkengefahr, die durch den Fall Konstantinopels 1453 entgültig realisiert wurde, veränderte den Europabegriff. Silvio Piccolomini, der Vertreter Friedrichs III bei Reichstagen und Papst Pius II, waren für eine Neuformulierung ausschlaggebend. Mit der Eroberung Konstantinopels fiel das vierte Patriachart nach Jerusalem, Aleandria und Antiochia unter nichtchristliche Herrschaft.
Der Kreuzzugsgedanke des späten 11. Jahrhunderts wurde von Jerusalem auf Konstantinopel übertragen, wo Papst Calixt III maßgebend war. Der geografische Europabegriff war nun eng mit Christentum verknüpft. Im Unterschied zu den Kreuzzügen des 11. und 12. Jahrhunderts ist dies eine christliche "Mission", die auch von geografischer Bedeutung ist, da die europäischen Grenzen direkt bedroht wurden und nicht wie bei den Kreuzzügen nur die Einheit des Glaubens betroffen war. Die Türkengefahr vereinte sogar kurzfristig die lang zerstrittenen griechischen und lateinischen Christen. Die Mobilisierung gegen den gemeinsamen Feind war jedoch klar nicht leicht zu werden, da Nationen wie Spanien, Frankreich oder England geografisch nicht betroffen waren. Ab Karl V nahmen die Habsburger die Figur des Europas für sich in Besitz, um ihre Propaganda gegen die Türken zu stützen und ihre eigene Politik zu legitimieren.
Bei der Behandlung der Fragestellung ob ein europäischer/abendländischer Solidaritätsgedanke in der FNZ im Zuge der Türkengefahr existierte darf eine gegenseitige Beeinflussung der geislichen und weltlichen Mächte nie verdrängt werden. Eine einseitige Behandlung führt wohl zu unverständlichen und falschen Schlussfolgerungen.
Der Europabegriff des Mittelalters war auf geografische Grenzziehungen bedacht hatte aber keinen Einheitsgedanken zugrunde. Erst durch die drohende Türkengefahr, die durch den Fall Konstantinopels 1453 entgültig realisiert wurde, veränderte den Europabegriff. Silvio Piccolomini, der Vertreter Friedrichs III bei Reichstagen und Papst Pius II, waren für eine Neuformulierung ausschlaggebend. Mit der Eroberung Konstantinopels fiel das vierte Patriachart nach Jerusalem, Aleandria und Antiochia unter nichtchristliche Herrschaft.
Der Kreuzzugsgedanke des späten 11. Jahrhunderts wurde von Jerusalem auf Konstantinopel übertragen, wo Papst Calixt III maßgebend war. Der geografische Europabegriff war nun eng mit Christentum verknüpft. Im Unterschied zu den Kreuzzügen des 11. und 12. Jahrhunderts ist dies eine christliche "Mission", die auch von geografischer Bedeutung ist, da die europäischen Grenzen direkt bedroht wurden und nicht wie bei den Kreuzzügen nur die Einheit des Glaubens betroffen war. Die Türkengefahr vereinte sogar kurzfristig die lang zerstrittenen griechischen und lateinischen Christen. Die Mobilisierung gegen den gemeinsamen Feind war jedoch klar nicht leicht zu werden, da Nationen wie Spanien, Frankreich oder England geografisch nicht betroffen waren. Ab Karl V nahmen die Habsburger die Figur des Europas für sich in Besitz, um ihre Propaganda gegen die Türken zu stützen und ihre eigene Politik zu legitimieren.
Bei der Behandlung der Fragestellung ob ein europäischer/abendländischer Solidaritätsgedanke in der FNZ im Zuge der Türkengefahr existierte darf eine gegenseitige Beeinflussung der geislichen und weltlichen Mächte nie verdrängt werden. Eine einseitige Behandlung führt wohl zu unverständlichen und falschen Schlussfolgerungen.
franzzobl - 9. Dez, 18:06