Aus der FB Zeitgeschichte

Um das Buch: Mitteleuropa und die Türken; Politische und kulturelle Beziehungen zwischen zwei Kulturkreisen. genauer zu betrachten habe ich mich heute in die FB für Zeitgeschichte gewagt.

Auf den ersten Blick scheint mir das Buch von Karl Vocelka recht brauchbar für meine Seminararbeit. Ein weiterer Pluspunkt sind etliche Folien mit knapp analysierten PQ im Anhang des Buches, aber jetzt gehts einmal ans lesen.


In der Einleitung - verfasst von Karl Vacelka - wird vorerst ein Überblick über behandelte Themen verschafft, und was ihm dabei wichtig im Sinne des heutigen Verständnisses ist.
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Das Türkenfeindbild:
Ihr wird das seit dem 15. Jahrhundert bestehende Islamfeindbild betrachtet, das besonders von der christlich orientierten Kultur Mitteleuropas betont wurde/wird. Türken werden in der Geschichte als kulturlose Babaren hingestellt und auf kriegerische Tätigkeiten reduziert
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Das Bild vom "christlichen Abendland":
Die meiste Literatur zum Türkenkampf steht unter dem Auspekt der Idee der "Rettung des christlichen Abendlandes vor der Barbarei der Osmanen." Es wird ebenso der Eurozentirsmus und die Intoleranz gegenüber anderen Kulturen und Religionen betont. Die Verteidigung des "christlichen Abendlandes" wird in diesem Sinne maßgebend und wird auch der für meine Arbeit der Teil von größter Bedeutung.
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Die Aufgabe der Schule:
Da diese Mappe/Buch eine Orientierungshilfe für Lehrer zur richtigen Behandlung des Schulstoffes ist widmet Herr Vocelka den letzten Teil der Einleitung dieser Materie. Vorerst werde ich mich aber nicht damit befassen.
franzzobl - 14. Nov, 12:56

Aufsatz 1: Rudolf Neck, Österreichs Türkenkampf. Versuch einer welthistorischen Ortung

abendl. Bewusstsein: altes Ägypten und Babylon; Griechenland und Rom; kurzzeitig auch Byzanz; christliches Mittelalter; Neuzeit

In dieser Gliederung des abendländischen Bewusstseins wird der Islam außer Acht gelassen, obwohl es das führende Kulturvolk der Erde war.
Die Auseinandersetzung zwischen Abendland und Orient, der Streit und Wettstreit auf kulturelle Ebende durchzieht die gesamte Geschichte.

Weiters wird der Zusammenhalt des Abendlandes angesprochen. Neck stellt eine Existenz der Einheit des Abendlandes zur Zeit der Türkengefahr auf politischer Ebene in Frage. In Fragen der äußeren Bedrohung entstand kein europäisches Bewusstsein, es wurden vielmehr Bündnisse mit anderen Feinden der Osmanen eingegangen, zum Beispiel den Persern. Frankreich und in gewissen Maße auch Venedig, verbündeten sich mit den Türken, um die Habsburgermonarchie zu schwächen.
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Exkurs:
Dieser Aspekt wird die zentrale Aufgabe meiner Arbeit sein, nämlich die europäischen Einheitsgedanken auf weltlicher-geistlicher, adeliger-bürgerlicher Ebende zu analysieren. Ihr, so wie es Neck anweist, Ausbleiben, zu begründen und anhand des Begriffes des Abendlandes zu hinterfragen.
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Im weiteren Verlauf seines Aufsatzes beschreibt er das militärische und politische System der Osmanen.
Hierzu nur Stichworte: Knabenzehent, Brudermord, steuerliche Doppelbelastung, religiöse Toleranz, straffes Lehenssystem (Sultan-(Adel)), Militärgrenze, Steuerregister (Defter);

Zuletzt wird der Untergang des Reiches geschildert:
keine Herrschergeschlechter
chaotische Zustände durch Terror der Elitetruppen
Schlacht bei Lepanto, Friede von Zsitra Torok

Ansonsten zeigt Neck noch den Vergleich zum persischen Großreich auf und stellt dabei folgende These auf: Prüfstein für Beherrscher von Universalreichen ist, ob sie ihre Grenzen kennen.

Der Untergang des Osmanischen Reiches war der Beginn der Kolonialisierung und des mitteleuropäischen Barocks.
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Rudolf Neck, Österreichs Türkenkampf. Versuch einer welthistorischen Ortung. In: Karl Vocelka (Hg.), Mitteleuropa und die Türlen. Politische und kulturelle Beziehungen zwischen zwei Kulturkreisen (Wien 1983) 9-12

Martin23 - 14. Nov, 16:48

Da haben sie sich eine komplexe Fragestellung ausgedacht, die vieler Kontexte bedarf. Ich finde die Zusammenfassungen sehr gelungen, habe mir nur die Literaturangaben zu den Texen gewünscht!
In Vertretung von W.S. martin gasteiner

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